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Persönliches - Überblick

Viele Jahre war ich eine echte Vollblutpolitikerin. Das war aber nicht immer so – ich habe zum Beispiel einige Jahre in der Entwicklungshilfe in Sambia/Afrika gearbeitet und dort hochinteressante Erfahrungen machen können. So konnte ich hautnah erleben, was Armut in den ärmsten Ländern der Welt wirklich bedeutet.

Schon allein aus eigener Erfahrung halte ich es daher für wichtig, immer mal wieder über den Tellerrand hinauszublicken; das war auch einer der Gründe, warum ich Mitte 2004 nach Afghanistan geflogen bin.

Heute wird mein Leben nicht mehr von der Politik bestimmt, nicht mehr vom "Brettern" durch 13 Termine am Tag. Nach meinem Engagement für UNICEF versuche ich nun öfter auch mal wieder ein Buch in die Hand zu nehmen oder einen neuen Quilt anzufertigen. Auch meine Leidenschaft für Flohmärkte habe ich natürlich längst nicht aufgegeben.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Heide Simonis im Gespräch
Heide Simonis über erstaunliche Augenblicke

„Eene eenzige Frau...“

Plötzlich war ich Ministerpräsidentin. Am 4. Mai 1993 trat Björn Engholm zurück, und am 19. Mai übernahm ich das Amt, also beinahe von heute auf morgen. Am Anfang war das ein Gefühl, als wäre ich bei Nacht und Nebel von einem Dampfer ins kalte Wasser geschubst worden. Auch viele Menschen waren richtig verdattert über den Wechsel an der Spitze. Nie werde ich die Veranstaltung des Bauernverbandes vergessen, bei dem ein älterer Mann auf mich zukam und kopfschüttelnd sagte: „Eene eenzige Frau regeert dat wunnerschöne Land ganz alleen. Oh ne, dat dörf doch nicht sin!“ – Is awer so worn!